Vorstellung des Oral History-Archivs in Chile
Im Mai 2022 wurde „Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv“ an mehreren Orten in Chile vorgestellt. Dazu gab es öffentliche Veranstaltungen an den Partneruniversitäten in Santiago und Talca sowie Treffen mit verschiedenen Interviewten in Parral und der Villa Baviera.
Auf der Reise des Projektteams von „Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv“ wurde die Interviewplattform der wissenschaftlichen Community, der am Thema interessierten Öffentlichkeit sowie den interviewten Zeitzeug*innen und Expert*innen in Chile vorgestellt. Dazu gab es mehrere öffentliche Veranstaltungen an den Partneruniversitäten der Universidad Alberto Hurtado in Santiago (23. Mai) und der Universidad Católica del Maule in Talca (25. Mai), der Hauptstadt der Region Maule, in der auch die ehemalige Colonia Dignidad liegt.
Die Abendveranstaltung am 23. Mai an der Universidad Alberto Hurtado wurde von Grußworten von Vertreter*innen der Universität, der chilenischen Politik und der Deutschen Botschaft in Santiago eröffnet. Nachdem die Interview-Plattform, ihre Suchmöglichkeiten und einige Interview-Ausschnitte gezeigt worden waren, berichteten Zeitzeug/innen aus den unterschiedlichen Erfahrungsgruppen bei einem Round Table-Gespräch über ihre Erwartungen an das Oral History-Archiv und die weitere Aufarbeitung der Geschichte sowie darüber, wie es gewesen ist, ein ausführliches lebensgeschichtliches Interview zu geben.
Auf einem Symposium am 24. Mai sprachen Evelyn Hevia (Freie Universität Berlin), Rodrigo Núñez (Universidad Católica Silva Henríquez), Omar Sagredo (Corporación Parque por la Paz Villa Grimaldi) und Elizabeth Lira (Universidad Alberto Hurtado) vor einem sehr aktiven Publikum über Möglichkeiten und Herausforderungen der Oral History, der digitalen Interview-Plattform und der Arbeit mit Zeitzeugenaussagen.
Am 30. Mai wurde die Interviewplattform außerdem an der Universidad Adolfo Ibáñez in Viña del Mar vorgestellt.
Die Vorstellungen vor Ort legten einen Grundstein zur Bekanntmachung des Oral History-Archivs im universitären Kontext in Chile, was angesichts der binationalen Ausrichtung des Projekts ein zentrales Projektziel ist. Bei den Veranstaltungen und in Gesprächen mit Vertreter*innen von Erinnerungsinstitutionen, wie dem Museo de la Memoria und der Corporación Parque por la Paz Villa Grimaldi, zeigte sich ein großes Interesse an einer weiteren Vernetzung mit dem Interviewarchiv.
Außerdem gab es mehrere Treffen in Parral und der Villa Baviera, bei denen die Interviewplattform fast allen interviewten Zeitzeug*innen vor Ort persönlich vorgestellt werden konnte. Dabei gab es die Möglichkeit vertiefende Fragen zur Darstellung, Verbreitung und Nutzung des eigenen Interviews zu besprechen und sich für die Nutzung zu registrieren. Der persönliche Kontakt und der Austausch mit den Interviewten war für das Team des Oral History-Archivs sehr wichtig, um den Zeitzeug/innen zu danken für den wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Colonia Dignidad, den sie mit ihrem lebensgeschichtlichen Interview geleistet haben.